Nackenschlag mit dem Pausenpfiff !

Kurz vor dem Halbzeitpfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Wlodarczak waren sich einige FC-Fans auf der Tribüne sicher, dass zwischen dem Tabellendritten und dem Viertletzten auf dem Spielfeld kaum ein Unterschied auszumachen sei. Doch die 45. Minute offenbarte dann doch einen wesentlichen Unterschied! Während sich der FC in dieser Minute taktisch sehr ungeschickt anstellte, zeigte die Spitzenmannschaft ihre ganze Cleverness: Aus einem Einwurf der Gäste entwickelte sich auf der linken Angriffsseite der Gastgeber über Ilhan und Hoffmann ein Angriff, bei dem FC-Spieler nur Begleitschutz leisteten, der Ball kam zum freistehenden Dino Bisanovic, der unhaltbar flach ins rechte Toreck zielte: 2:0 für die Hausherren und die Messe war so gut wie gesungen!

Nach einer Gedenkminute zu Beginn kam der FC gut ins Spiel und zeigte einige gekonnte Kombinationen. Aber bereits bei der ersten ernsthaften Torannäherung der Heimmannschaft klingelte es im Tor der Universitätsstädter. Nach einem doppelten Pressschlag im Strafraum landete der Ball vor den Füßen von Dennis Wagner und wie aus heiterem Himmel stand es plötzlich 1:0 für den Tabellendritten (8.). Der FC zeigte sich davon wenig beeindruckt, spielte weiterhin nach vorne und kam nach einer Viertelstunde zur ersten Chance durch den sehr agilen Aykut Öztürk, der keinem Zweikampf aus dem Wege ging, allerdings beim praktizierten 4-2-3-1 in der Spitze oft allein auf weiter Flur stand. 

Gefährlich wurde es für die Gäste immer dann, wenn sie gegen die gut anlaufenden Steinbacher den Ball verloren. Deren schnelles Umschaltspiel schwor immer wieder brenzlige Situationen vor dem Tor von Frederic Löhe herauf. So war es auch in Minute 30., als Manuel Hofmann nach einem Konter völlig freistehend über das Tor schoss. Fast im Gegenzug dann die beste FC-Chance in der ersten Hälfte: Johannes Hofmann kam im Strafraum zum Schuss, scheiterte aber an Tim Paterok. Und als alle Zuschauer mit dem Halbzeitpfiff rechneten, kam der eingangs geschilderte Nackenschlag, der eigentlich den Spielverlauf nicht korrekt widerspiegelte.

Beide Mannschaften erschienen unverändert zur zweiten Hälfte auf dem Spielfeld. Der erste Aufreger dann in der 52. Minute: Nach einem Ballverlust im Mittelfeld fuhren die TSVler einen Konter in Überzahl und Ricardo Antonaci konnte in letzter Sekunde den Schuss von Johannes Bender von der Torlinie kratzen. In der Folgezeit zeigte sich der FC sehr bemüht, aber im Angriff zu harmlos, während der TSV das Spiel zunehmend kontrollierte. 

Hoffnung schöpfen konnten dann die FC-Anhänger, die zahlreich vertreten waren – ca. 60 Supporters feuerten die Mannschaft ununterbrochen an -, in der 77. Minute. Nach einem Foul an Cem Kara nach einer Ecke deutete Schiri Wlodarczak auf den Elfmeterpunkt. Routinier Aykut Öztürk verwandelte eiskalt zum 2:1- Anschlusstreffer. Im Gegenzug hätte Manuel Hoffmann dem FC den K.o. versetzen können, aber er traf aus 5m nur den Pfosten. Nun setzte Trainer Daniyel Cimen alles auf eine Karte und wechselte mit Marco Koch und Jake Hirst zwei weitere Offensivspieler ein. Allerdings brachte die Schlussoffensive unserer Jungs nichts mehr ein. Lediglich Aykut Öztürk kam noch einmal im Strafraum zum Schluss (86.), aber Torwart Paterok war auf dem Posten.

So konnte man beim Schlusspfiff konstatieren, dass man von Gießener Seite wieder einmal gegen eine Spitzenmannschaft gut ausgesehen hatte, aber mit leeren Händen die Heimfahrt antreten musste. Allerdings gibt die Leistung dazu Anlass, positiv auf die nächsten Spiele zu schauen, von deren Ausgang wesentlich abhängt, ob die Klasse doch noch gehalten werden kann.

In der anschließenden Pressekonferenz beklagte FC-Trainer Daniyel Cimen das Pech, das zum ersten Tor geführt hatte, und attestierte seiner Mannschaft vor allem in Hälfte zwei ein ordentliches Abwehrverhalten. Er beklagte, dass dem FC kurz vor Ende ein klarer Elfmeter versagt worden sei und bezeichnete den Sieg der Hausherren als verdient. Außerdem äußerte er, dass man sich auf ein Wiedersehen im Pokalhalbfinale im April in Gießen freue.

TSV-Trainer Adrian Alipour sprach von einem schwierigen Spiel und lobte seine Mannschaft für ihr gutes Anlaufen und das gekonnte Umschaltspiel. Der Zeitpunkt des zweiten Tores sei ein perfektes Timing gewesen. Der Foulelfmeter sei ärgerlich gewesen, aber insgesamt habe man die zweite Hälfte gut kontrolliert.

TSV Steinbach Haiger: Paterok – Wenninger, Eismann, Hanke, Strujic – Ilhan (ab 71. Bichler), Bender, Bisanovic, Hoffmann – Lahn (ab 90. Bradara), Wegner (ab 63. Kramer)

FC Gießen: Löhe – Antonaci, Pezzoni, Colak, Koutny (ab 63. Schadeberg) – Hoffmann, Spang  – Kara (ab 78. Koch), Cecen, Benamar (ab 75. Hirst) – Öztürk 

Torfolge: 1:0 Wegner (8); 2:0 Bisanovic (45.); 2:1 Öztürk (78. FE)

Schiedsrichter: Timo Wlodarczak (Weiterode) Zu.: 1480

Kontakt
info@fc-giessen.com

Waldstadion in Gießen:

Zum Waldsportplatz 10, 35394 Gießen

Logo Fairplay Hessen

© Copyright FC Gießen · Offizielle Vereinswebseite