Reise zu einer Ausbildungsmannschaft

„Höchste Ausbildungsmannschaft der 05er“, so nannte der Trainer der 2. Mainzer Mannschaft sein Team in einem Interview vor Beginn der Regionalliga-Saison. Der Kader der Mainzer besteht überwiegend aus entwicklungsfähigen 18 – 21jährigen Talenten, unterstützt von drei erfahrenen Ex-Profis, die Führungsrollen übernehmen sollen. Der 34jährige Dominic Peitz spielte zuletzt bei Holstein Kiel in der 2. Liga, während Simon Brandstätter (29) und Guiliano Modica (29) vom SV Wehen-Wiesbaden auf der anderen Rheinseite zu den 05ern stießen. Ein weiterer bekannter Name unter den Youngstern ist Thomas Rekdal, Sohn des ehemaligen Hertha-Profis Kjetil Rekdal aus Norwegen und mit Florian Bohnert befindet sich auch ein luxemburgischer A-Nationalspieler unter den Mainzer Talenten.

Die letzte Saison schlossen die „kleinen Mainzer“ mit 33 Zählern auf Tabellenrang 14 ab und profitierten dabei davon, dass die SG Sonnenhof Großaspach in der 3. Liga blieb und es dadurch keinen fünften Absteiger aus der Regionalliga Südwest gab.

Einen gewaltigen Umbruch gab es daraufhin in diesem Sommer. 14 Abgängen stehen 12 Neuzugänge gegenüber. Dementsprechend durchwachsen war auch der Saisonstart. Am ersten Spieltag setzte es eine 0:3-Niederlage beim TSV Steinbach, ehe das zweite Spiel gegen Aufsteiger Rot-Weiß Koblenz gewonnen wurde.

Die Bundesliga-Reserve steht augenblicklich nach acht Spielen mit elf Punkten auf dem elften Tabellenplatz (3 Siege, 2 Remis, 3 Niederlagen) und hat in den bisherigen Spielen sieben Treffer erzielt – davon allein drei am letzten Wochenende beim 3:0-Sieg beim Aufsteiger in Alzenau – und acht Gegentore bekommen. Dies zeigt, dass die 05er keine ganz typische Nachwuchsmannschaft sind, denn sie legen viel Wert auf Stabilität und waren bisher in den meisten Partien den Gegnern ebenbürtig. Lediglich die Effektivität beim Abschluss ließ viele Wünsche offen. Auffällig ist, dass Trainer Bartosch Gaul in den bisherigen Spielen bereits 22 Spieler eingesetzt hat, was darauf schließen lässt, dass er seine Stammformation noch nicht gefunden hat.

Es wird für den FC am Sonntag darauf ankommen, den Youngstern nicht zu viel Platz zu lassen und körperlich präsent zu sein, um ihnen frühzeitig den Schneid abzukaufen. Die gleiche Einstellung wie im Heimspiel gegen Walldorf wird nötig sein, um in Mainz erfolgreich abzuschneiden. Allerdings ist es auch unabdingbar, im Spiel nach vorne mehr Druck zu entwickeln und die Abspielfehler in der Vorwärtsbewegung zu minimieren, um den Gegner nicht zu Kontern einzuladen. Das Umschaltspiel aus der zuletzt sicheren Abwehr heraus muss schneller erfolgen und darf nicht durch unnötige Dribblings durchs Mittelfeld gebremst werden. Denn nur so oder durch gefährliche Standards dürfte ein Torerfolg gelingen.

Trainer Daniyel Cimen bezeichnet die Mainzer Zweite als Wundertüte, da man nie wisse, ob nicht doch Verstärkung von den Profis zu erwarten sei. Er möchte ein Spiel auf Augenhöhe mit dem Gegner und erwartet, dass seine gesamte Mannschaft ihre Defensivleistungen der letzten Wochen wiederholen wird. Denn nur so sei gewährleistet, dass der Abstand in der Tabelle zum sonntäglichen Kontrahenten gehalten werden könne. Man müsse von Beginn an kompakt stehen und geduldig spielen, um häufiger gefährlich in Tornähe des Gegners zu kommen.  Die dann herausgespielten Chancen müssten endlich einmal verwertet werden. Irgendwann müsse ja der Knoten einmal platzen.

Die Verletztenliste des FC hat sich nach dem Pohlheim-Derby vom Sonntag noch einmal vergrößert. Neben den Langzeitverletzten Mukasa, Colak und Korzuschek konnte Kapitän Vaclav Koutny bisher noch nicht in den Trainingsbetrieb einsteigen. Auch Aykut Öztürk fällt effektiv mit einer Muskelverletzung aus. Ob Jann Bangert, der eine schmerzhafte Rippenprellung erlitt, am Sonntag zum Kader gehört ist mehr als fraglich.

Es ist zu erwarten, dass am Sonntag eine größere Zahl von Anhängern sich auf den 90 km langen Weg ins Mainzer Bruchwegstadion machen wird, um ihre Jungs zu unterstützen. Sie alle hoffen auf ein erfolgreiches Abschneiden unserer Jungs.

Ein erneutes 1:0 als Ergebnis wäre nicht schlecht…

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