Schmeichelhaftes 0:0 beim Neuling in Koblenz

Kein Spiel für schwache Nerven – Dramatische Schlussminuten –Überragender Frederic Löhe – Gelb-rot für Andrej Markovic

Ob dieser Punkt, den der FC aus Koblenz mitgenommen hat, ein gewonnener Punkt war, oder ob man zwei Punkte verloren hat, das wird man höchstwahrscheinlich erst bei der Schlussabrechnung sehen können. Fest steht jedenfalls, dass unsere Jungs, das Trainerteam und die ca. 30 mitgereisten Fans, die die Mannschaft lautstark unterstützten, nach den guten Leistungen vom Dienstag sicherlich mit einer stärkeren Vorstellung unseres Teams in der Stadt an Rhein und Mosel gerechnet hatten. So war man am Ende sehr froh darüber, dass Torwart Frederic Löhe mit einer Klasseleistung bei einigen Großchancen der Koblenzer sein Tor sauber hielt und so das 0:0 sicherte.

Pünktlich um 14 h stand beim Anpfiff von Schiedsrichter Timo Lämmle (Rommelshausen) eine gegenüber dem Dienstagabend unveränderte FC-Elf im altehrwürdigen Stadion Oberwerth auf dem Platz. Der Koblenzer Trainer Fatih Cift hatte sein Team auf zwei Positionen gegenüber dem letzten Auftritt verändert: Im Tor stand erstmals der Ex-Stadtallendörfer Vincek für Biblika, außerdem rückte Hillen für König in die Startelf. Ca. 330 Zuschauer verloren sich förmlich im weiten Rund des Stadions.

Unsere Rot-Weißen – die Gastgeber spielten in Schwarz – kamen schwer ins Spiel und taten sich von Anfang an schwer gegen die aggressiv im Mittelfeld störenden Gastgeber. Vor allem in Laufduellen unterlagen unsere Abwehrspieler meistens dem schnellen Jordi Arndt, der anfangs zweimal gefährlich vor Frederic Löhe auftauchte (4. Und 10.). In der 15. Minute verletzte sich der Koblenzer Muhareni schwer nach einem Zusammenprall an der Schulter und musste ausgewechselt werden. In der 18. Minute gab es durch Johannes Hofmann den ersten Schuss aufs Rot-Weiß-Tor, der aber leichte Beute von Vincek wurde. Sonst spielten sich die gefährlichen Szenen nur im FC-Strafraum ab, denn unsere Jungs fanden im Vorwärtsgang kein Mittel gegen die beiden eng stehenden Viererketten der Koblenzer und ermöglichten es dem Gegner immer wieder nach Ballverlusten, sein Umschaltspiel über seine schnellen Leute aufzuziehen.  So kam es in der 20. Minute zur ersten Riesenchance für Koblenz, als erneut Arndt nur knapp am langen Pfosten vorbei zielte. Die größte Chance allerdings vereitelte Frederic Löhe bravourös in der 28. Minute, indem er gegen den völlig freien Marko Stojanovic mit Fußabwehr klärte. Einzig ein Rinderknecht-Schuss, der knapp am Pfosten vorbei strich, brachte das Tor der Heimmannschaft in Gefahr (30.). Ein Krämer-Kopfball (41.) und ein Stojanovic-Schuss (43.) direkt auf Löhe waren weitere gute Gelegenheiten für die  Gastgeber. So konnte sich unsere Mannschaft glücklich schätzen, dass sie mit einem 0:0 in die Pause ging.

In der ersten Hälfte war deutlich geworden, dass man nur schwer mit der Taktik der Gastgeber zurecht kam, zuhause wie ein Gast zu agieren, indem man sich mit zwei dichten Viererketten zurückzog, auf Fehler des Gegners wartete und schnell konterte. Viele verlorene Zweikämpfe sowie Ballverluste und schlampige Abspiele in die Spitze ermöglichten dem Gegner immer wieder gefährliche Konterattacken. Lediglich der Abschlussschwäche vom Neuling aus Rheinland-Pfalz und der starken Leistung von Torhüter Löhe war es zu verdanken, dass der FC zur Pause nicht deutlich zurücklag.

Trainer Daniyel Cimen schickte zur 2.Hälfte Marco Koch für Aykut Öztürk aufs Feld und zu Beginn wirkten die Gäste agiler. Aber nach wenigen Minuten verflachte das Match deutlich. Während unser Team offensichtlich mehr in Ballbesitz war als der Gegner, wirkte der Neuling aus Koblenz sprintstärker und handlungsschneller. Zudem war das Gießener Angriffsspiel zu pomadig. Die gefährlichste Situation vor unserem Tor spielte sich in Minute 63 ab, als Hendrik Hiller aus 12m von rechts abzog und der Ball von Kevin Nennhuber an den Pfosten des FC-Tores abgefälscht wurde. Glück gehabt!!

Seine Klasse stellte Frederic Löhe in der 73. Minute wieder zu Beweis und rettete gegen Derrick Miles, der nach einem Ballverlust im Mittelfeld in einer Überzahlsituation frei zum Schuss kam. Nach zwei weiteren Spielerwechseln (Bangert für Kara (68). und Spang für Hofmann (82.)) versuchte unser FC nun endlich, drangvoll nach vorne zu spielen. So zielte Timo Cecen zwei Mal knapp vorbei und Vaclav Koutny verpasste eine Bangert-Hereingabe nur knapp. In den hektischen Schlussminuten, in denen es hin und her ging, handelte sich Andrej Markovic nach einem Foul an der Seitenlinie (89.) noch die gelb-rote Karte ein. Nachdem dann noch ein Kopfball von Baloki in der Nachspielzeit knapp das Tor verfehlt  hatte, konnte der FC-Anhang endlich befreit aufatmen und einen schwer erkämpften Auswärtspunkt mit nach Hause nehmen.

In der anschließenden Pressekonferenz konnte Trainer Daniyel Cimen seine Enttäuschung über die vor allem in der ersten Hälfte gezeigte Leistungen seiner Mannschaft nicht verbergen. Er bedauerte, dass man nicht an die Leistung vom Dienstag angeknüpft habe und bemängelte eigenes Unvermögen vor allem im Spiel nach vorne. Durch Änderung der Taktik in der 2. Hälfte habe man versucht, die Schwächen der 1. Hälfte zu korrigieren, sei aber zu keiner 100%igen Chance gekommen. Der Punktgewinn sei glücklich gewesen.

Eine Erkenntnis der drei Spiele in dieser Woche dürfte sein, dass der FC besser aussieht gegen Mannschaften, die nach vorne spielen und gegen die man abwartend operieren kann, während es schwer fällt, bei viel Ballbesitz gegen defensive Mannschaften Torchancen herauszuspielen. Auch ist augenfällig, dass es trotz aller Bemühungen in der Spitze an Durchschlagskraft mangelt. 2 Tore aus 5 Spielen sprechen eine deutliche Sprache.

„Mund abputzen, weitermachen“. Dieses Motto sollte für Daniyel Cimens Mannen in der kommenden Woche gelten angesichts des nächsten Heimspiels gegen den Hessen-Rivalen FSV Frankfurt am kommenden Samstag. Dann wird wieder ein anderes Spiel zu spielen sein, und wir hoffen, dass wir den FC dann in der Form des Heimspiels gegen Steinbach sehen werden.

Auf geht´s, Jungs! Punkte müssen eingefahren werden!

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