Befreiungsschlag verpasst

Schwung aus Eintracht-Sieg nicht mitgenommen – Ulm siegt verdient mit 3:0 – Schwache 2. Hälfte der Gastgeber – Gute Zuschauerresonanz

So hatten sich das die zahlreichen Zuschauer nicht vorgestellt! Voller Euphorie nach dem letzten Heimsieg und vor allem nach dem überraschenden, aber verdienten Sieg über den Bundesligisten Eintracht Frankfurt am Donnerstag waren trotz Krämermarkt über 1300 Zuschauer ins Gießener Waldstadion gepilgert, mussten dann allerdings eine enttäuschende Leistung ihrer Jungs vor allem in der 2. Hälfte erleben, an deren Ende eine verdiente 0:3- Heimniederlage gegen die punktgleichen Ulmer stand.

Leider verstand es der FC nicht, seine in den letzten Spielen gezeigt Stärken auf den Platz zu bringen und verfiel wieder in alte, vergessen geglaubte Muster. Ein gut durchdachtes Offensivspiel fand kaum statt, zudem zeigten sich vor allem in der zweiten Halbzeit deutliche Lücken im Abwehrverbund, die vom Gegner vor allem über seine starke rechte Seite schonungslos ausgenutzt wurden. Nun gilt es schnellstmöglich wieder zu alter Stärke zurückzufinden, denn bereits am Mittwoch wartet im Pokalachtelfinale des Hessenpokals mit dem FC Eddersheim ein höchst unangenehmer Gegner, der augenblicklich auf einer Euphoriewelle schwimmt und den zweiten Platz in der Hessenliga-Tabelle einnimmt.

Der FC begann mit Cem Kara in der Anfangsformation, der für Jake Hirst, der erst von einer Grippe genesen war und auf der Bank Platz nahm, in die Elf rutschte. Jure Colak saß nach seiner Verletzung erstmals wieder auf der Bank. Der SSV Ulm musste auf seinen bis dahin besten Torschützen Coban verzichten und begann mit Higl und Jann für Hyseni und Coban.

In den ersten Spielminuten sah man einen selbstbewussten FC, dem aber bald durch das frühe Pressing der Ulmer der Schneid abgekauft wurde. Ulm eroberte sich immer wieder den Ball und versuchte, mit langen Ballpassagen in Tornähe zu kommen, während der FC in Ermangelung des Raumes im Mittelfeld versuchte, Noah Michel mit langen Bällen zu füttern. Allerdings hatte die starke Abwehrreihe der Ulmer alles im Griff.

In einer sehr zerfahrenen ersten Hälfte mit vielen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten gab es nur wenig erwähnenswerte Offensivaktionen. Unsere Jungs brachten das Ulmer Tor lediglich Mitte der Hälfte in Gefahr, als einmal Noah Michel in aussichtsreicher Situation zu spät den Abschluss suchte (25.). Kurz darauf scheitere er mit einem Fallrückzieher aus 12 m an der Unterkante der Torlatte (27.). Ulm hatte durch einen Schuss von Higl (13.) und einen Gashi-Freistoß, die jeweils von Löhe entschärft wurden, seine besten Gelegenheiten. Aber mit längerer Spieldauer deutete sich schon an, dass die Gießener linke Außenbahn nicht ihren besten Tag hatte, denn immer wieder gelang es Ulm, über rechts mit Lennart Stoll zur Grundlinie durchzubrechen, ohne allerdings die Hereingaben nutzen zu können.

Wie verwandelt kamen die Spatzen aus der Kabine. Mit hohem Tempo und aggressivem Pressing spielten die Ulmer nach vorne und kamen in der 48. Minute zu einer Doppelchance. Zuerst köpfte Higl auf die Latte des FC-Tores und den Nachschuss von Krebs konnte Löhe noch abwehren. Kaum hatten sich die Hausherren von diesem Schrecken erholt, ging erneut ein Ball im Mittelfeld verloren, der quirlige Albano Gashi setzte sich über rechts durch und überwand Löhe mit einem Schrägschuss unter die Latte zum 0:1.

Nun spielte nur noch der SSV. Der FC agierte ideenlos im Spielaufbau und verlor immer wieder Bälle. Mit guter Raumaufteilung bestimmte der SSV das Spiel und hatte nur noch Torchancen. So musste sich Löhe gegen einen Schuss von Gutjahr (53.) strecken und der eingewechselte Hyseni köpfte bei seinem ersten Ballkontakt nur knapp vorbei (62.). In der  73. Minute machte er es besser: Gashi setzte sich wieder einmal über rechts gegen zwei Gießener durch, die nur Begleitschutz leisteten, passte zu Hyseni, der Spang stehen ließ und aus 6m unhaltbar für Löhe zum 0:2 vollstreckte. Nur eine Minute später leistete sich unser FC einen katastrophalen Ballverlust an der Mittellinie, so dass Gutjahr in Überzahl völlig frei rechts vor dem Tor auftauchte und unbedrängt zum 0:3 vollendete. Damit war das Spiel gelaufen und auch die späten Gießener Wechsel konnten nichts mehr bewirken.

Der FC unterlag aufgrund einer unzureichenden Leistung in Hälfte 2 völlig verdient gegen einen stark aufspielenden Gegner und hat somit die erste Chance verpasst, ins gesicherte Mittelfeld der Tabelle vorzudringen. Die am Sonntag vergebenen Punkte müssen nun in den nächsten Spielen geholt werden.

FC Gießen – SSV Ulm 1846 Fußball          0:3 (0:0)

FC Gießen: Löhe – Antonaci, Spang, Nennhuber, Koutny – Rinderknecht, Hofmann (ab 78. Colak) – Koch (ab 69. Bangert), Cecen, Kara (ab 69. Hirst) – Michel

SSV Ulm: Ortag – Stoll, Reichert, Krebs, Rinaldi – Sapina (ab 82. Heilig), Geyer, Gashi –  Gutjahr (ab 75. Schmidts), Higl (ab 64. Hyseni), Jann

SR: Michels (Lissendorf)                               Zuschauer: 1340

Tore: 0:1 49. Min. Gashi; 0:2 73. Min. Hyseni; 0:3 74. Min Gutjahr

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